Moin zusammen,
bei unserer Migration gibt es Spenden mit einem Status „versprochen“. Dann kommt man natürlich schnell zu den CiviCRM-Unterstützungszusagen (Pledges).
Werden diese in euren Projekten genutzt und wie funktioniert das in Ablauf mit
Oder ist eine Abbildung über (wiederkehrende) Zuwendungen besser?
Wir verwenden CiviPledge so gut wie nie. Die Logik dahinter ist nämlich eine, die wohl in den USA sehr gängig ist, in Europa aber eher unbekannt. Die Zusage lautet nämlich nicht: „Ich zahle euch ab jetzt monatlich 50 Euro“ (wie bei einer Dauerspende), sondern z.B. „Ich zahle euch 500 Euro, und zwar in 10 monatlichen Raten à 50 Euro.“ Außer wenn ihr tatsächlich solche klar begrenzten Zahlungszusagen habt, machen Pledges also wenig Sinn.
Bei Dauerspenden ist natürlich die Frage, wie man überwacht, dass das erwartete Geld auch kommt. Wenn man (fast) ausschließlich mit Lastschriften arbeitet, merkt man es beim Einzug (wenn einem das reicht). Wenn die Zahlungswege diverser sind, macht es ggf. Sinn, über „Fördermitgliedschaften“ nachzudenken, mit denen man das in Civi abbildet (muss man ja nicht so nach außen kommunizieren, hier geht’s nur um den administrativen Aspekt). Dann muss man nur noch die eingehenden Zuwendungen den Mitgliedschaften zuordnen (auch nachträglich möglich mit der Membership-Extension) und für die Verlängerung derselben sorgen. Je nach Datenmenge geht das manuell oder automatisiert (z.B. mit einem SQL-Task).
Hier noch ein ganz anderer Anwendungsfall für CiviPledge: Bußgeldzuweisungen!
Bußgeldzuweisungen (auch: „Bußgeldspenden“) werden angeordnet von Staatsanwaltschaften und Gerichten, zumeist im Gegenzug für das Einstellen eines Strafverfahrens wegen geringer Schuld. Die Gerichte führen Listen von Organisationen, welche Bußgeldspenden annehmen, und ordnen dann Bußgeldzuweisungen an: zum Beispiel 6 Monatsraten `300 Euro, ergibt ein Gesamtbußgeld von 1.800 EUR.
Die empfangenden Organisationen müssen sich verpflichten, den Eingang der Bußgeldzuweisungen zu überwachen und an das anordnende Gericht zu berichten.
CiviPledge ist ein richtig gutes Tool dafür!
Hallo Martin, vielen Dank für die Einschätzung. Habe mir schon gedacht, dass das bei uns wenig verwendet wird, z.B. kann der Formprocessor Pledges gar nicht handhaben. Wir werden auch bei (periodischen) Zuwendungen bleiben
Hallo Detlev, danke für die Idee, ich hätte allerdings etwas Skrupel, die Verurteilten im Civi zu führen. Oder geht das irgendwie anonym?
Natürlich könnte man die Kontakte anonymisiert führen und eine Zuordnung zu realen Identitäten außerhalb des Systems pflegen. Es wäre auch denkbar, die Datenbank um eine solche Zuordnung zu erweitern, die normale Benutzer*innen ja erstmal nicht zu sehen bekämen.
